Gestern waren wir beide zu müde, um die in vaubanischem Stil gebaute Festung Valenca zu würdigen. Dafür haben wir heute ausgiebig die Gässchen, Festungsanlagen und natürlich diesen unbeschreiblich schönen Blick nach Spanien genossen und sind etwas später Richtung Viana do Castelo aufgebrochen. Nur 55 km auf der Karte – das sollten wir locker schaffen. Aber nach der gestrigen 80 km Überfahrt und mit starkem Gegenwind war es doch eine etwas mühsame Veranstaltung.

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Dafür war das Wetter wieder schön und wir kamen entlang des landschaftlich reizvollen Rio der Mincho. Zwischendurch hat uns (oder besser mich) der Ehemann vor portugiesischen Hunden gerettet (wie er das immer wieder schafft allen zu vermitteln, wer im Rudel die „erste Geige“ spielt!).

Den Mittag haben wir im schönen Ort Caminho – gleich an der Atlantikküste – verbracht. Bis zu Viana waren es nur noch 22 km. Der restliche Weg verlief ohne Probleme und bald haben wir unbemerkt den schönsten Ort Portugals erreicht – Viana do Castelo. Die Überraschung des Tages (im positiven Sinne!) war unsere Übernachtung im privat geführten, gut restaurierten Hotel – oder besser beschrieben – in einer Stadtvilla, die nur 6 Zimmer hatte. Die Villa gehörte einem Doktor und Militär, der rund um das Jahr 1860 viel Geld verdiente, wohlhabend wurde und dieses Haus für seine Familie baute. Unsere aus Brasilien stammenden Gastgeber haben vor wenigen Jahren diese inzwischen runtergekommene Villa erworben, grundsaniert, viel Geld investiert, aber die Geschichte des Hauses so weit wie möglich erhalten. Ich, als Geschichtsliebhaberin, kam voll auf meine Kosten: Alte Möbel, Geschirr, Bilder und sonst die einzigartige Atmosphäre der vergangenen Jahrhunderte. Leider sprach wieder niemand Englisch mit mir. Ansonsten hätte ich noch mehr Interessantes erfahren.

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