Wenn mir jemand vor einem Jahr gesagt hätte, dass für mich eine Distanz von 80 km eine Halbtagestour sein würde, hätte ich seinen ausgezeichneten Sinn für Humor gelobt und ihm kein Wort geglaubt. Heute frage ich mich, warum ich nicht noch schneller war.

Der Grund ist wie immer sehr banal – ich habe seit neuestem ein wunderbares Rennrad namens „Tigerente“. Wie ich dazu kam lesen Sie hier „Tigerente“.

Mein Fitnessstand, das Gewicht und die sonstige Bereitschaft, mich sportlich zu betätigen, um meine Geschwindigkeit zu erhöhen, blieben m. E. ohne nennenswerte Veränderungen. Der Ehemann hatte Recht, als er behauptete, dass frau / man einfach schneller, flüssiger, dafür aber unbequemer auf diesen Carbon Hightech Vehikeln fährt.

racing-bike-

Wir hatten perfektes Wetter. Grade hat die in Freiburg übliche Sommerhitze eine Pause eingelegt. Nur 24° statt normal 33°. Die Echtfreiburger ziehen die Pullover an, wir als Ex-Norddeutsche freuen uns darüber, den ganzen Tag im Freien verbringen zu können.

Wir brauchten nicht mehr in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett und unausgeschlafen aufs Rad steigen, um bloß möglichst gegen spätestens 11 Uhr wieder zu Hause sein zu können. Das Fahren ist bei 33° Hitze wahrlich kein Vergnügen. Diese Aussage gilt selbstverständlich nicht, wenn man / frau sich hoch in den Bergen oder im Wald (aber ohne sonnige Abschnitte) bewegt.

Aber zurück zum Kaiserstuhl. Das ist ein bundesweit bekanntes Weingebiet. Vielleicht werden die Weine aus der Umgebung auch weltweit geschätzt. Sollte das noch nicht der Fall sein, dann würde ich es den netten Weinbauern zumindest sehr wünschen. Es gibt schöne Wege durch den Kaiserstuhl mit mehreren hundert Höhenmetern oder man / frau kann das Gebiet von Freiburg aus großflächig gut umfahren. Diese Umrundung hat schöne Abschnitte durch das Elsass und am Rhein entlang, quasi Auslandsaufenthalt inklusive. Eben diese landschaftlich attraktiven 80 km sind wir gefahren und das in 4 Stunden Fahrtzeit – ich kann es immer noch nicht glauben!

alsace

Bei dieser Fahrt sind uns nur „Einsame Wölfe“ begegnet, fast alle in Frankreich und mit dem gleichen Gesichtsausdruck: „Was? In seinem Windschatten eine Frau?“ Charmante Franzosen eben.. Über Typologie der Fahradfahrer lesen Sie hier.

Also, wer diese schöne Tour mit uns fahren möchte, meldet Euch! Wir können diese Fahrt auch als 6 Stunden Tour deklarieren: Wir machen Pausen an schönen Plätzen und Dörfern, ich erzähle was über Land und Leute und wir können die Weinberge und die Weinbauern besuchen (allerdings ohne Weinprobe, sonst steigt nicht nur unsere Geschwindigkeit, sondern auch das Risiko). Darauf verzichten wir lieber freiwillig. Radfahrer leben sowieso auf den Straßen gefährlich und die Rennradfahrer noch etwas mehr!

Auf unfallfreies, interessantes und uns weiterbringendes Rennradfahren!