Der Tag fing luxuriös und harmlos an. Wir wurden beim Frühstück verwöhnt, herzlichst vom Hotel Manager verabschiedet (hier haben wir die ersten Menschen getroffen, die mit uns Englisch sprachen) und fuhren entspannt los.

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Dann begangen wir den ersten Fehler. Das Navi zeigte einen Weg, der hoch in die Berge führte. Obwohl ich voller Zweifel war und lieber die Landstraße weiter fahren wollte, habe ich eingewilligt. Das war der zweite Fehler. Der Tag wurde im Nachhinein zu dem anstrengendsten der ganzen Reise. Unzählige Berge hoch und runter, Waldwege mit Sand, Anstiege von 15%, dazu kamen aggressive freilaufende Hunde, die mich langsam aber sicher zur Hundehasserin gemacht haben.

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Irgendwann, kurz vor dem Sonnenuntergang, als der Weg wieder hoch in die Berge zeigte, verlor ich meine Geduld endgültig, ging auf die Straße, bremste das erste Auto und zeigte die Adresse von der Pousada in St. Maria de Bouro. Mein Gefühl sagte mir, dass wir auf dem falschen Weg waren. Es wurde bald dunkel und wir wussten immer noch nicht genau, wo wir überhaupt waren und wie wir die nächste Übernachtung erreichten.

Der Ehemann mag es nicht, wildfremde Menschen nach dem Weg zu fragen. Ich war aber inzwischen so müde und verzweifelt, dass ich meine „Autostopp-Aktion“ startete und selber die Initiative ergriff und nach dem Weg fragte. Meine Intuition war richtig – wir waren tatsächlich auf dem falschen Weg und hatten noch 20 km vor uns. Von da an bin ich vorgefahren, habe in jedem Dorf gecheckt (durch Nachfragen natürlich), ob wir auf dem richtigen Weg waren und endlich in der Dunkelheit und völlig erschöpft, erreichten wir ein wunderschönes Kloster aus dem 12 Jh. , im netten kleinen Ort St. Maria de Bouro. Das Restaurant hat unseretwegen sogar Überstunden gemacht, sodass wir wir noch Abendbrot bekamen. Wir haben uns herzlichst bedankt und fielen wie zwei Steine ins Bett.

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