Transport und Flug
Unsere junge Generation hat uns und die Radkartons mitten in der Nacht (4:00 a.m.) zum Flughafenbus gebracht, wofür sie noch einmal großen Dank verdient haben.
Der Flug nach SdC startete pünktlich und verlief unkompliziert. Bei der Landung fiel uns auf, dass die Spanier sich mehr freuten, wenn sie sicher gelandet waren. Langer Applaus und laut kundgetane Freudenschreie waren ein großes Dankeschön an die Piloten, die im dichten Nebel die Landebahn sicher getroffen hatten. Solch emotionale Zuwendungen habe ich mit deutschen Flugpassagieren noch nicht erlebt.
Unsere am Flughafen SdC spontan eröffnete Radwerkstatt hat niemanden gestört und nach etwa einer Stunde starteten wir Richtung Stadt. Der dichte Nebel war immer noch da. Jetzt behinderte er unsere Sicht auf die Straße – nur 10 Meter waren im Voraus zu sehen und dazu hatten wir noch etwa 16° C. Irgendwie habe ich mir das sonnige und heiße Spanien im August anders vorgestellt.

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Kurze Zusammenfassung der Fahrt:
Der Wind von vorne, Sicht – 10 Meter, Nieselregen, wellige und hügelige Landstraße, wir haben exakt ein Paar auf Rädern und einen Radfahrer mit Anhänger (in dem sich ein Hund langweilte) getroffen. Die Pilgerströme hielten sich auch in Grenzen, sie waren bunt mit Regenjacken angezogen, gingen aber zielstrebig dem Zentrum von Santiago de Compostela entgegen.

Santiago de Compostela – meine Impressionen
Als Dominante der Stadt und wahrscheinlich der ganzen Region dient natürlich die Kathedrale, die dem Heiligen Jakob gewidmet ist. Für die Pilger gibt es sogar einen besonderen Eingang. Im Inneren wird man / frau (egal ob Pilger oder nicht) erschlagen! Diese Pracht und der Glanz des vergoldeten Altars mit Jakob, verschiedene Kapellen mit unterschiedlichen Heiligen sollten die Pilger für ihre Mühen und Leiden entschädigen.
Die Altstadt hat sich hervorragend auf die Pilger und Touristen eingestellt, ist relativ sauber, sicher und mit vielen Angeboten. Mir war das Ganze sogar etwas zu viel. Ich habe mit Interesse Pilger beobachtet: Junge und Alte, Gruppen und Familien mit Kindern, Paare und Einzelgänger. Ich glaube, es gibt eine sogenannte Pilgersubkultur: Wildfremde Leute mit Rücksäcken und Muscheln (als Erkennungszeichen) unterhalten sich über Tipps und Tricks. Nur eins haben sie m. E. gemeinsam – sie waren alle nicht streng gläubig und /oder religiös, oder sie haben das einfach gut vor mir versteckt. Uns hat z. B. niemand angesprochen: Wir hatten keine Muscheln und Rücksäcke, nur die Fahrräder eben.
Obwohl unser Hotel nur 50 km vor der Kathedrale lag, übernachteten da keine Pilger- schade, ich hätte gerne jemanden im Restaurant getroffen..
Während der Ehemann seinem Triathlon-Trainingsplan folgte und schwimmen ging, habe ich beim Nieselregen die Altstadt erkundet, die für die Pilger entwickelte Industrie bewundert und mich an dem BIP mit meinen Einkäufen beteiligt. Ich habe einen schönen Weinladen mit alten Rioja Flaschen entdeckt und meinen Ehemann zur Degustation verführt..

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